Wrexham’s Carabao Cup Abenteuer: Helden, Hektik und ein Hauch von Pech
Es war mal wieder einer dieser Abende, an denen man das Gefühl hatte, dass Wrexham vielleicht eine Hauptrolle in einem dramatischen Fußball-Blockbuster spielen könnte – nur um dann festzustellen, dass das Drehbuch wohl eher von den Sheffield United geschrieben wurde.
Will Boyle, der unermüdliche Mann für die großen Cup-Momente, dachte sich wohl: „Warum nur einmal treffen, wenn man auch zweimal hintereinander für Furore sorgen kann?“ Gesagt, getan – Boyle zauberte Wrexham in Führung und ließ die Fans bereits von einer weiteren magischen Nacht träumen. Sheffield United sah sich da allerdings weniger als Komparsen und wollte den Film offensichtlich in eine andere Richtung lenken.
Auston Trusty, offenbar ein Freund von plot twists, nutzte die Gelegenheit und nickte nach einer Ecke zum Ausgleich ein – natürlich mit Hilfe der modernen Torlinientechnik, die uns einmal mehr bewies, dass auch Maschinen einen Sinn für Drama haben.
Nach der Pause übernahm Sheffield United dann die Regie. Zuerst landete ein unglücklicher Versuch von Lewis Brunt – eigentlich ein Mann, der lieber Tore verhindert als erzielt – im eigenen Netz. Das schmerzte, aber die Blades waren noch nicht fertig. Louie Marsh und Anis Slimane hatten offenbar beschlossen, dass es keinen echten Fußballabend ohne ein paar Rebound-Tore geben kann. So flogen die Bälle wie Ping-Pong-Bälle durchs Strafraumgewühl und fanden ihren Weg ins Netz. Burton im Tor von Wrexham hätte sich wohl lieber ein anderes Drehbuch gewünscht.
Aber Wrexham wäre nicht Wrexham, wenn sie nicht wenigstens einen Hauch von Hollywood in das Geschehen bringen würden. Seb Revan, der sich als echter Duracell-Hase entpuppte, schnappte sich in letzter Minute den Ball und schob ihn gekonnt durch die Beine des Torwarts. Der Jubel war groß, aber die Zeit zu knapp, um das Spiel noch einmal auf den Kopf zu stellen.
Am Ende stand Sheffield United als Sieger da, aber Wrexham kann sich immerhin damit trösten, dass sie den Blades einen echten Fight geliefert haben. Es war nicht der Blockbuster, den sie sich erhofft hatten, aber manchmal sind es ja die Fortsetzungen, die die wirklichen Klassiker hervorbringen. Nächste Runde bitte, Regisseur Parkinson!